Das „Service Wohnen" im „Rusches Hof" in Osterweddingen feierte jetzt sein 20-jähriges Bestehen. Im Juli 2003 legte der Kreisverband Wanzleben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Grundstein. Bewohner, Angehörige und weitere Gäste feierten das Jubiläum jetzt mit einem bunten Programm bei Kaffee und Kuchen in der DHK-Begegnungsstätte gleich gegenüber vom Rusches Hof in der Dodendorfer Straße 34.

Seit Juli 2024 ermöglicht das Rote Kreuz in dem Gebäude in 22 seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen Menschen ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden mit Küche und Sanitärbereich, Schlaf- und Wohnzimmer. Unter dem Motto ,,Zu Hause älter werden und alles aus einer Hand" bietet das DRK Wanzleben im Rusches Hof in Osterweddinen Wohnungen zwischen 48 und 58 Quadratmeter an. Neben schwellenlos begehbaren Wohnungen und seniorengerechten Einbauten gehören zum Paket der Hausmeisterservice, Beratungen und weitere Hilfestellungen sowie Angebote zur Förderung von sozialen Kontakten.

Auch um die Vermittlung sowie Koordinierung von Diensten und Behördengängen kümmert sich das DRK für die Bewohner im Rusches Hof. „Wir bieten jede Woche in der DRK-Begegnungsstätte eine Kaffeerunde an, der DRK-Ortsverein organisiert Bingo-Nachmittage und Kartenspieltermine. Außerdem veranstalten wir immer wieder auch Ausflüge“, beschreibt die DRK-Mitarbeiterin fürs betreute Wohnen. Romy Brentrop, die Angebote.

„Ich komme einmal in der Woche hier im Rusches Hof vorbei, spreche mit allen Anwohnern und frage, wie es ihnen geht, ob sie mich irgendwie brauchen“, berichtet Brentrop weiter. Sie ist somit der zentrale Ankerpunkt des DRK­Services. Die 22 Wohnungen sind durchweg belegt.

„Ich habe tatsächlich ein wenig Gänsehaut. Da spüre ich Freude und Erschrecken zugleich. Ich kann es noch gar nicht greifen, dass es schon 20 Jahre her ist, dass wir dieses Gebäude eröffnet haben“, beschreibt der Geschäftsführer beim DRK-Kreisverband Wanzleben, Guido Fellgiebel, seine Gefühle bei der Jubiläumsfeier. Unterbrochen von den Jahren mit Corona habe alles perfekt geklappt.

Der Vorsitzenden des DRK­ Ortsvereins Osterweddingen, Margitta Falkenberg, kommen bei der Jubiläumsfeier sogar ein bisschen die Tränen in die Augen. Unser Ortsverein ist ein Teil des DRK. Ich habe von Anfang an miterlebt, wie Rusches Hof gewachsen ist. Damals war unser Ortsverein hier in der Mittelstraße 1 untergebracht. Nach dem Kauf des Areals kamen Stück für Stück die Baugerüste. In der Folge habe ich alle Richtfeste mitgefeiert. Ich kannte und kenne jeden Mieter des betreuten Wohnens. Sie waren immer Gast der Veranstaltungen unseres DRK-Ortsvereins. Mittlerweile wohne ich selber im Rusches Hof."

Es sei ein gutes Gefühl, wenn sich das Deutsche Rote Kreuz auch um solche Angebote kümmere. meint Margitta Falkenberg weiter. Aufgrund des demografischen Wandels sei die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens in den eigenen vier Wänden heutzutage unverzichtbar. Falkenberg: „Oft ist es doch so, dass man im Alter sein Einfamilienhaus verkauft, weil es einfach zu groß ist und dann eine passende, kleine Wohnung sucht.“

Schon seit dem 1. Januar 2006 wohnt Metha Kappe (89) im Rusches Hof, ist somit am längsten dort. „Ich lebe hier bereits seit über 18 Jahren. Der Rundum-Service des Deutschen Roten Kreuzes macht mir das möglich. Der hilft mir in vielen Lebenssituationen. Das haut so schon hin“, urteilt sie. Karl-Heinz von Somm (90) wohnt ebenfalls schon lange im Rusches Hof: „Super. Das passt. Hier wird an alles gedacht."

Volksstimme, 11.07.2024 (Udo Mechenich)