Aktion Wunschbaum bringt Geschenke für bedürftige Kinder
Aktion Wunschbaum ist in Wanzleben angelaufen / Liste liegt im Sozialen Zentrum aus
Das Grundanliegen der Aktion ist es, sozial benachteiligten Kindern einen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Einen Riesenerfolg gab es schon 2020, als der Wunschbaum aus der Taufe gehoben wurde. Da erfüllten sich nämlich schon für knapp einhundert Knirpse besondere Wünsche. Die Ideen dazu haben Victoria Genz und ihre Mitstreiter von der Stadtverwaltung entwickelt.
Eine entsprechende Liste liegt im Sozialen Zentrum „Alter Bahnhof“ aus. Dort können sich kinderreiche, bedürftige Familien einschreiben. „In unserem Haus befindet sich die Tafel, da wissen wir schon sehr genau, wer Anspruch hat“, sagt Leiterin Barbara Schürmann.
Im Augenblick haben sich auch schon etliche Kinder einschreiben lassen. „Es gibt aber genug Potenzial für weitere Kinder“, versichert Victoria Genz. Die Geschenke sollten pro Kind einen Wert von etwa 20 Euro haben. „Wertgutscheine oder dergleichen sollten nicht angeboten werden“, erläutert Barbara Schürmann. „Die nutzen unter Umständen die Eltern und nicht die Kinder.“ Die Regelung gelte bis zu einem Alter von 17 Jahren. Von ihnen erfahren sie späteren Spende lediglich die Vornamen, das Alter und die Konfektionsgröße. „Das Verfahren ist anonym und wir händigen die Präsente an die entsprechenden Kinder aus“, sagt die Leiterin. „Die Eltern wiederum sollten auch wirklich alle ihre Kinder in die Liste schreiben.“
Bei der Premiere 2020 kam es nämlich zu einem besonders kuriosen Fall. Da wurde schlichtweg ein Kind von einer Familie vergessen. Das musste allerdings nicht traurig sein, denn im sozialen Zentrum wurde noch ein passendes Präsent gefunden. „Verrückt war die Situation doch schon irgendwie“, merkt Barbara Schürmann schmunzelnd an.
Die Aktion kam gerade bei den Familien sehr gut an. „Wir hatten mit so einem Angebot gar nicht gerechnet“, sagt eine Mutter, deren Kinder sich über die unverhofften Präsente unglaublich gefreut haben. „Wir hatten bei der Abholung Tränen in den Augen“, versichert die Frau. Sie selber sei sehr beeindruckt gewesen über die Hilfsbereitschaft der Menschen.
„Viele Familien haben ähnlich reagiert“, sagt Barbara Schürmann. „Von daher war die ganze Sache ein Riesenerfolg.“ Letztendlich waren 2020 sogar noch Spender „über“, die gern noch ein bedürftiges Kind beschenkt hätten. Dazu gibt es in diesem Jahr Gelegenheit. Die Summe von seinerzeit knapp 100 Beschenkten soll getoppt werden, wenn es nach Victoria Genz und ihren Mitstreitern geht.
Die Liste der Namen wird letztendlich der Verwaltung übergeben und verwandelt sich in Sterne, die an einem Weihnachtsbaum im Rathaus hängen. Ein potenzieller Spender nimmt sich einfach einen Stern ab und hat dann die Chance, den Wunsch eines Kindes zu erfüllen. Aufgebaut wird der Baum im November.
Der Zutritt ist zu den normalen Öffnungszeiten möglich“, versichert Victoria Genz. „Das geschieht auch ohne einen vorherigen Termin.“ Auch die Geschenke können ohne Termin abgeliefert werden. Die werden dann zum Sozialen Zentrum gebracht und dort vergeben – ganz anonym eben. Auch die Kindertagesstätten sind wieder zur Mitarbeit aufgerufen. So haben die Kinder hier schon im Jahr 2020 die entsprechenden Sterne gebastelt, auf denen die Namen der Wunschkinder stehen.
Volksstimme, 13.10.2021 (Christian Besecke)