Clubrat greift Wünsche und Ideen auf
Der Clubrat in Wulferstedt ist derzeit dabei, die Wünsche der Nutzer in Erfahrung zu bringen
Der Wulferstedter Jugendclub wird künftig sonnabends nicht mehr von 15 bis 20 Uhr, sondern von 16 bis 21 Uhr, gegebenenfalls sogar bis 22 Uhr geöffnet sein. Das ist eine erste Änderung, für die sich der jüngst von den Nutzern der Einrichtung gewählte Clubrat eingesetzt und dafür bei der Clubleiterin Carola Klar ein offenes Ohr gefunden hat.
Jener Jugendclub befindet sich im Dorfgemeinschaftshaus „Schwarzer Adler“ und wird an seinen vier wöchentlichen Öffnungstagen jeweils von mehr als einem Dutzend Kindern und Jugendlichen aus Wulferstedt und Umgebung besucht. Während die Räume die Gemeinde Am Großen Bruch zur Verfügung stellt, gehört der Club zudem zum Projekt „Aufsuchende Jugendarbeit“, das vom Landkreis gefördert wird, zu dem die Verbandsgemeinde Westliche Börde jährlich 50 000 Euro zusteuert und das der DRK-Kreisverband Wanzleben mit seinen Mitarbeiterinnen Carola Klaer und Lilli Wetzstein umsetzt. Mit dem Ziel, den Kindern und den Jugendlichen aller Orte der Verbandsgemeinde Angebote für eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten.
Während die DRK-Begegnungsstätte in Kroppenstedt nicht nur Projektsitz, sondern auch für den südlichen Bereich der Verbandsgemeinde der Anlaufpunkt ist, ist das für den nördlichen Teil der Wulferstedter Jugendclub.
Den es aber nicht erst seit Projektbeginn, also seit Oktober 2018 gibt, sondern bereits seit Mitte der 90er Jahre. Zunächst hatte er im Vereinsheim am Sportplatz sein Domizil und seit sechs Jahren im „Schwarzen Adler“. Viele Jahre waren die Gemeinde und die Volkssolidarität die Träger, nun sind es die Gemeinde, die Verbandsgemeinde und das DRK.
Und seit genau zehn Jahren leitet Carola Klaer den Club. Zunächst war es eine ABM-Stelle, dann ein Ein-Euro-Job, später eine weitere geförderte Stelle. Und als es auch damit zu Ende ging, hat sich Carola Klaer gar ehrenamtlich um den Club gekümmert.
Bis schließlich besagtes Projekt „Aufsuchende Jugendarbeit“ gestartet und Carola Klaer dafür vom DRK eingestellt worden ist. So dass sie nun in Sachen Jugendarbeit zum einen reichlich mit dem Jugendmobil in der Westlichen Börde unterwegs ist, aber auch weiterhin den Wulferstedter Jugendclub unter ihren Fittichen hat.
Ein Club, in dem sie alle Nutzer sehr gut kennt. Einige bereits seit zehn Jahren, also seit sie den Club leitet. So dass ihr auch die vier sehr vertraut sind, die jetzt den Clubrat bilden. Denn einen solchen Clubrat haben sich die Nutzer jüngst gewählt.
„Wir möchten die Interessenvertreter für alle und damit nicht zuletzt auch die Ansprechpartner für die jüngeren Nutzer sein“, sagen Gina Hohmann (16), Vanessa Gräger (15), Florian Schmidt (19) und Lucas Gräger (17). Und die vier Clubratsmitglieder haben gleich mit der Arbeit begonnen, haben beispielsweise sofort nach ihrer Wahl eine Wunsch-Box im Club aufgestellt, in dem die Nutzer die Möglichkeit haben, auch anonym per Zettel ihre Wünsche und Ideen für das Clubleben zu äußern.
Bereits mehr als 20 solche Vorschläge hat der Clubrat nun vorgefunden, als er in seiner zweiten Sitzung gemeinsam mit Carola Klaer die Box zum ersten Mal geöffnet hat. Zu diesen Wünschen und Ideen gehören beispielsweise Filmtage, neue Lampen, geregelte Zeiten für die Nutzung der PlayStation, mehr Dekoration, neue Brettspiele oder auch eine andere Regelung für die Raucher. Und nicht zuletzt wünschen sich etliche Nutzer einen frei zugänglichen WLAN-Anschluss.
„Nun werden wir mit allen Beteiligten besprechen und prüfen, was davon umgesetzt werden sollte“, kündigen die vier jungen Leute an. Die aber auch schon fleißig dabei sind, gemeinsam mit der Clubleiterin Projekte vorzubereiten, mit denen sie das Clubleben bereichern wollen. So soll es in diesen Projekten beispielsweise um den Brandschutz oder die Gefahr von Drogen gehen. Auch ist geplant, einen Landwirt zu besuchen und während eines Tages der offenen Tür, allen interessierten Einwohner von Wulferstedt und Umgebung den Club und das Clubleben vorzustellen.
Volksstimme, 06.03.2020 (René Döring)