Es ist nur ein Piks
Blutspende-Aktion in der Festhalle Altenweddingen
„Gerade jetzt sind viele Spender unverzichtbar, weil wir ein Sommerdefizit haben. Wegen der Hitze sind die Menschen generell nicht ganz so spendenfreudig. Solche Termine sind zwar nur mein Beruf, ich bin ausgebildete Krankenschwester, aber die Hilfe am Menschen bezeichne ich als meine Berufung“, sagt Annette Fritsche, Teamleiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Dessau.
Zusammen mit fünf Kollegen und einem ärztlichen Leiter betreute sie kürzlich eine Blutspendeaktion in Altenweddingen in der Festhalle. An sechs Plätzen organisierte das Team die Blutabnahme. Alle Spender durchlaufen in der Festhalle sechs Stationen: Anmeldung, Ausfüllen des personalisierten Fragebogens, Messung des Blutfarbstoffs und der Temperatur, ärztlicher Check, vertraulicher Selbstausschluss und die Blutspende. „Ich möchte Gutes tun. Solch eine Blutspende in regelmäßigen Abstände ist für mich eine absolute Selbstverständlichkeit. Da ist es auch kein Problem, die paar Kilometer von Langenweddingen nach Altenweddingen zu fahren“, sagte Stephanie Lang-Peuser aus Langenweddingen. Seinen Blutspendeausweis hat Jan Lang aus Altenweddingen schon in der Hand. „Das ist eine einfache Sache, mit der ich Gutes bewirken kann. Wenn man es mal selber braucht, ist man froh, dass es zuvor Spender gab, die den Bestand beim Roten Kreuz aufgefüllt haben.“
Teamarzt bei der Blutspende ist Thomas Gramm. Er schaut, ob es bei den Freiwilligen Krankheiten gibt, die eine Spende unmöglich machen. „Diese Art des Checks ist zum einen ein Selbstschutz für die Spender. Auf der anderen Seite geht es auch um einen Spenderschutz. Es dürfen keine Krankheiten übertragen werden“, sagt er. Besonders achte er auf Infektionskrankheiten. Außerdem dürfen keine Operationen durchgeführt worden sein und können erst vier Monate später wieder anstehen. Die Fakten rund um die Aktion nennt nach dem Termin Katja Brand, Abteilungssekretärin beim DRK-Blutspendedienst: „Wir hatten 45 Spender, darunter drei Erstspender. So sind 45 Blutkonserven mit jeweils einem halben Liter zusammengekommen. Für uns ist der Termin gut gelaufen. Ich bin glücklich über die Spender und ziehe meinen Hut davor, dass sie bei diesen Temperaturen Blut gespendet haben.“
Volksstimme, 15.05.2020 (Udo Mechenich)