Gelächter schallt bis über die Straße
Helga-Hahnemann Hommage bringt Stimmung ins Eilsleber DRK-Zentrum
In dieser Zeit, in der die täglichen Nachrichten einen nicht gerade zum Lachen bringen, war am Mittwoch das kabarettistische Programm im Rot-Kreuz-Zentrum „Obere Aller“ eine wohltuende Endspannungsübung. Für den ersten Lacher sorgte allerdings Eva Schönrock vom DRK Ortsverein, als sie bei der Begrüßung Requisiten umwarf, wobei ein Glas zu Bruch ging. Aber Scherben bringen bekanntlich Glück. Dafür dienten dann zwei altgediente Bühnen- und Showgesichter, die fast nach Art des Varietes abwechslungsreiche Unterhaltung aufs Podium brachte.
Da wurde gesungen, gesteppt, gerungen, gewitzelt und Video geschaut, zuerst von einem letzten Helga Hahnemann-Interview 1991. Dagmar Gelbke, die mit Helga Hahnemann als komisches Duo aufgetreten war, und Wolfgang Flieder von den Oder-Hähnen in Frankfurt/Oder präsentierten „Big Helga-eine Hommage an Helga Hahnemann“. Und das nicht einfach so, denn beide hatten mit der beliebten „Henne“ gemeinsam gearbeitet, waren in Fernsehshows aufgetreten. Zur Einstimmung zitierte Wolfang Flieder einige ihre schärfsten Sprüche. Zum Beispiel den: „Ick habe jeden Tag reiten geübt, weil ick in ein Westernfilm mitspielen wollte. <Mein Pferd bekam dann die Rolle.“
Da dauerte es auch nicht lange und der ganze Saal sang den Henne-Hit „Jetzt kommt Die Süße…“. Dagmar Gelbke, die mit der Hahnemann- wie ein Video zeigte-auch schon gesteppt hatte, gab dann einige persönliche Erlebnisse mit dem Berliner Original zum Besten. Etwa, wie der an sie verliehene Nationalpreis der DDR im Grand-Hotel mit Freunden verprasst wurde.
Dann nahmen die Dagmar und ihr „Fuzzi“ wieder die menschlichen Schwächen aufs Korn, über die es sich immer wieder hemmungslos lachen lässt-wegen der eigenen Erfahrung.
So berichtet “Fuzzi“ Wolfgang, dass er eine Bierdiät mache. Ob die was bringe, wisse er nicht, aber er sei sicher, dass er sie durchhalte…..
Ganz klar, dass beide Künstler schon wegen des Erinnerns an die Große der Unterhaltungskunst das auch sprachlich ausdrückten und in den Berliner Dialekt verfielen. Dem Publikum gefiel es. Gut gelaunt stimmte es zum Abschluss lautstark in einen weiteren Hahnemann-Hit ein und drückte damit aus, dass nicht nur die Berliner das Herz auf der Zunge tragen.
Dem DRK-Ortsverein als Veranstalter muss man bestätigen, dass er mit dieser Hahnemann-Hommage wieder einen niveauvollen Höhepunkt in seinem Jahresplan verbuchen kann, der einen großen Anklang fand, ist man doch schon mehrmals mit Auftritten der „Zwickmühle“ verwöhnt wurden. Mit Wolfgang Flieder führte die Spur ebenfalls nach Magdeburg, denn er wirkte einst drei Jahre an den Bühnen der Stadt Magdeburg,
Wo er 1978 mit anderen Kollegen das Kabarett „Die Kugelblitze“ gegründet hat.
Volksstimme, 13.03.2020 (Ronny Schoof)