Geöffnet: Komplette Ferienfreizeit am Jugendclub in Eilsleben
Kinder- und Jugendeinrichtung in Eilsleben geht mit Ganztagsbetreuung in die nächsten zwei Wochen
„Wir sind ab Montag wieder auf“, verkündet Einrichtungsleiterin Simone Brandes sichtlich erleichtert und tatenfreudig. „Wir dürfen zwar nur das Außengelände nutzen und müssen uns auf Aktivitäten im Freien beschränken, aber das stört uns jetzt erst mal wenig. Wir haben ein paar interessante Projekte am Start, die uns da gut in die Karten spielen.“
Nach Monaten der Entbehrung ist das nun mehr als ein Hoffnungsschimmer für die vom DRK-Kreisverband Wanzleben getragenen Einrichtungen der Jugendbetreuung in der Oberen Aller. Denn auch für die Zeit nach den Ferien ist reguläre Kinder- und Jugendarbeit angedacht, wie Stephan Dill, beim DRK zuständig für die Abteilung Kinder, Jugend und Soziales, erklärt: „Ziel ist, dass die Einrichtungen auch nach den Ferien offen bleiben. Unser überarbeitetes Hygienekonzept ist in Absprache mit dem Jugend- und dem Gesundheitsamt bis 25. Mai gültig. Es wird dann entsprechend der Entwicklungen angepasst.“
Grundsätzlich sei die Öffnungsstrategie an die der Schulen gekoppelt. „Das heißt, solange die Sieben-Tage-Inzidenz unter 165 liegt, bieten wir auch unsere offene Kinder- und Jugendarbeit an“, so Dill. Analog dazu werde das DRK alle Einrichtungen geschlossen halten, wenn auch die Schulen in dem Gebiet auf Präsenzunterricht verzichten müssten. „Alles andere wäre auch schwer zu vermitteln und zu verstehen.“ Im Sinne seiner Mitarbeiter, der Schüler und der Eltern ist Dill optimistisch, „dass sich nun Schritt für Schritt wieder Normalität einstellen wird.“
Das sei an der Zeit, ist sich Simone Brandes sicher: „Die Kinder brauchen das – und wir Mitarbeiter auch. Wir haben in den vergangenen Monaten sehr gelitten. Viele Eltern haben den Kontakt zu uns gehalten und Rat gesucht, weil sie mit der Situation teilweise überfordert waren. Da hat man einfach großes Herzeleid.“
Wie sehr auch den Schülern das regelmäßige und abwechslungsreiche Programm im Jugendclub fehlt, habe sich gezeigt, als Brandes die frohe Botschaft von der Ferienfreizeit über die internen Kanäle verbreitet hat: „In zwei Tagen hatten wir schon 14 Anmeldungen. Und ich sag's ganz ehrlich, nicht nur manche Mutti hat vor Freude und Erleichterung geweint.“ Kapazität sei noch ausreichend vorhanden: „Wir planen zunächst mit 45 Kindern, aber wenn es 60 werden, finden wir auch eine Lösung, da wir mehrere Aktivitäten aufbieten, denen gut in getrennten Gruppen nachgegangen werden kann.“
Das Hauptaugenmerk der Ferienfreizeit liege sozusagen auf Garten- und Heimwerkerarbeit. „Konstruktiv und kreativ“, wie Brandes betont. „Wir wollen unsere Außenanlage aufbessern, Palettenbänke zusammenschrauben, Insektenhotels bauen und Hochbeete anlegen. Alles unter Mitwirkung und Mitbestimmung – das ist ganz wichtig für den Erhalt und die Akzeptanz – der Kinder und Jugendlichen.“ Inhaltlich baue diese Gestaltung der Ferien auch schon dem Anschlussprojekt vor, das da lautet „Wir gestalten und pflegen“. „Dabei wollen wir den Kindern mal näherbringen, was man im Garten so alles anstellen kann“, blickt Simone Brandes voraus. Und auf die „Ferienarbeit“ bezogen versichert sie: „Auch Sport und Spiel werden natürlich nicht zu kurz kommen. Da sind wir ja bestens ausgerüstet.“
Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der Ferienfreizeit ist ein negativer Selbsttest. „Auch hier richten wir uns eins zu eins an dem aus, was in den Schulen praktiziert wird, mit dem Unterschied, dass wir den Kindern vollwertige Einzeltests mit nach Hause geben“, so Stephan Dill. Von den Eltern ist dann ein Formular der Selbstauskunft auszufüllen. „Da haben jetzt einige zwar schon etwas zurückhaltend reagiert“, räumt Simone Brandes ein, „aber da kommen wir nicht drum rum, und wir merken auch schon, dass die Kinder damit gelassener und verständnisvoller umgehen.“ Ähnlich sieht es Stephan Dill: „Wir bauen auf die Erfahrung des Schulalltags der Kinder und haben daher geringe Sorge, was das angeht.“
Das Ferienangebot des Kinder- und Jugendzentrums erstreckt sich über beide Ferienwochen. Die Einrichtung ist dafür montags bis freitags jeweils von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Teilnehmen kann man auch nur tageweise. Der Unkostenbeitrag (Verpflegung) beläuft sich auf fünf Euro pro Tag. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich.
Notwendig dagegen ist ein Schnelltest (zweimal pro Woche). Die Testkits stellt das DRK zur Verfügung. Sie können zuhause durchgeführt und mit einer entsprechenden Selbstauskunft bestätigt werden.
Volksstimme, 08.05.2021 (Ronny Schoof)