„Globus“-Wichtel bescheren Senioren-WG
Adventsaktion mit vielen Gewinnern/Wohngemeinschaft mit Spende bedacht
Die freie Grundschule „Globus“ in Eilsleben hat in der Vorweihnachtszeit gewichtelt. Beschert wurde die Wohngemeinschaft im örtlichen Rot-Kreuz-Zentrum „Obere Aller“.
Exakt 243,51 Euro haben Abc-Schützin Abby und Drittklässler Friedrich dieser Tage an WG-Mitglied Thomas Habekost übergeben. Es war der Erlös einer schulinternen Tombola, die man Anfang Dezember im Globus-Hause verloste.
„Es ging darum, den Kindern vor Weihnachten noch mal was Schönes zu bieten“, erklärt Lehrerin Maria Malorni. „Wir hatten noch reichlich Sachpreise auf Lager, die wir vor einiger Zeit schon bei diversen Sponsoren besorgt hatten.“ Kollegin Susanne Rummel ergänzt: „Also haben wir beschlossen, Lose anzufertigen, haben den Kindern und Eltern Bescheid gesagt – und schon konnte die Adventstombola starten.“ Mit rund 300 Preisen wartete die Gewinnpalette auf – und das Schönste für die Schüler: Es waren keine Nieten im Topf, jedes Los bedeutete einen Gewinn. Das zog: beim Losverkauf in der großen Hofpause bildete sich eine ebenso lange Schlange wie beim Abholen der Preise.
An den Nachbarn gedacht
Was nun mit den Verkaufseinnahmen anstellen? Auf diese Frage fand die Schule schnell eine Antwort. „Wir hatten erfahren, dass die Weihnachtsspendensammlung des DRK in diesem Jahr wegen Corona ausfällt und somit auch einigen Projekte und Einrichtungen des DRK, die sonst davon profitiert haben, Zuschüsse wegfallen“, so Maria Malorni. Im Hause „Globus“ wurde daher entschieden, dass man da ein wenig Unterstützung leisten werde und hat kurzerhand Kontakt zum Rot-Kreuz-Zentrum zwei Straßen weiter aufgenommen. Nachbarschaftshilfe sozusagen.
DRK-Hausleiterin Sandra Bergeest zeigte sich dankbar und hatte auch direkt eine Idee, wer das Geld gut gebrauchen könnte: die elfköpfige Wohngemeinschaft im ersten Stock. Bei dieser WG handelt es sich um Mieter im Alter zwischen 50 und 100 Jahren, die dort eigenständig leben. Jeder hat Raum für sich und gleichzeitig wird die Gemeinschaft gepflegt. „Es gibt auch eine WG-Kasse für gemeinsame Anschaffungen“, so Bergeest. Und darin sei die Weihnachtsspende der Schule gut aufgehoben. WG-Vorstand Thomas Habekost: „Wahrscheinlich verwenden wir das Geld, um einen Windschutz für unseren Balkon zu kaufen. Aber das werden wir in der WG in Ruhe besprechen und gemeinsam entscheiden.“
Über die Feiertage werde sich dafür gewiss eine Gelegenheit ergeben, denn: „Weihnachten verbringen wir als WG in Gemeinschaft.“ Die aktuelle Situation sei auch für die WG-Mieter nicht einfach, sagt Sandra Bergeest. Sie dürfen vorerst nur einmal am Tag zu festen Zeiten von einer Person für maximal eine Stunde Besuch empfangen. „Aber sie haben immerhin auch sich als WG, das hilft.“ Thomas Habekost stimmt zu: „Wir arrangieren uns damit.“
Volksstimme, 18.12.2020 (Ronny Schoof)