Jugendliche nutze im Park den aufgestellten Eimer
DRK-Mitarbeiterin Margitta Falkenberg freut sich über die Verhaltensänderung: „Das Miteinanderleben kommt voran“
„Volksstimme wirkt. Mahnende Worte haben oft ihren Sinn“, freut sich die ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), in Osterweddingen Margitta Falkenberg.
Kürzlich hatte die Redaktion auf der Sülzetal-Seite über einen Treffpunkt von Jugendlichen an einer Rundbank im Park in Osterweddingen berichtet. Diese Stelle liegt nur 20 Meter entfernt vom Senioren-Wohnheim „Rusches Hof“. Von dort gab es Beschwerden seitens der Heimbewohner. Die Kinder und Jugendlichen aus dem Ort und auch aus der Umgebung seien oft zu laut und würden ihren Müll einfach dort im Park in Osterweddingen herumliegen lassen.
„Seit dem Bericht ist es dort immer sauber“, freut sich DRK-Mitarbeiterin Falkenberg, „hiertreffen nachmittags und auch in den Abendstunden Jung und Alt aufeinander. Eigentlich sollte das ein Miteinander sein. Viele der Bewohner fühlten sich in der Vergangenheit schon öfters in ihrer Ruhe aber gestört. Oft war die Musik zu laut. Keiner der Senioren traute sich jedoch, die Jugendlichen anzusprechen.“ Da seien in der Vergangenheit oft schon dumme Kommentare gefallen. Auch habe es verschiedentlich schon einen „Klingelsturm“ gegeben. Die Senioren hätten sich damit mittlerweile abgefunden.
Falkenberg: „Da hat keiner mehr, gerade abends auch, die Zivilcourage, den Kindern und Jugendlichen die Grenzen aufzuzeigen. Und wenn ich an die Ordnung hier an der Bank denke, kommt mir das Grauen. Das sah hier manchmal aus wie auf dem Schlachtfeld; Popcorn, Kippenreste, leere Dosen und so weiter.“
Vor einiger Zeit hatte Falkenberg daraufhin direkt an der Bank einen Papierkorb aufgestellt. Auf dem Deckel hatte sie mit Edding geschrieben: „unsere Jugend räumt auf. Bitte benutzt den Abfallbehälter und sorgt für Sauberkeit rund um eure Bank“. Das habe dann ab und zu Mal geklappt.
Aber seit einem Großeinsatz zusammen mit ihrem Sohn Marco und dem Artikel in der Zeitung sei das immer einwandfrei. „Die Jugendlichen können ihren Eimer 20 Meter weiter ausleeren in einen Eimer der Gemeinde, der dann auch regelmäßig geleert wird. Als sie hier saßen und keinen Papierkorb vor Ort hatten, ist fast alles immer auf der Erde gelandet.“
Der ursprünglich nur als Notbehelf gedachte Eimer direkt an der Bank funktioniere nun, so Falkenberg. Leider sei der Deckel verschwunden.
„Vor Kurzem erst habe ich mich wieder mit drei von ihnen am Baum im Park unterhalten. Als dann ein Vierter kam, mit etwas lauterer Mucke, haben sie ihn sofort daran erinnert, Rücksicht zu nehmen. ‚Leiser, leiser!‘ haben sie ihm zugerufen. Das Miteinanderleben kommt voran“, hofft Margitta Falkenberg.
Volksstimme, 23.11.2020 (Udo Mechenich)