Nach dem Pflasterkleben wird getanzt
Erste-Hilfe-Kurs des Deutschen Roten Kreuzes in der Kindertagesstätte „Abenteuerland“ in Osterweddingen
Den Abschlusstest des Lernprogramms „Henry und Michi“ des Deutschen Roten Kreuzes machten jetzt sieben Mädchen und neun Jungen aus der Kindertagesstätte (Kita) „Abenteuerland“ in Osterweddingen. „Bei dem Programm wird das DRK insgesamt, die Angebote sowie auch die Einrichtung hier in Osterweddingen kennengelernt. Unter fachkundiger Anleitung haben wir spezielle Aufgaben der ersten Hilfe durchgeführt“, berichtet die Leiterin der Gummibären-Gruppe, Petra Vogt.
Schon seit ein paar Jahren führe die Kita in Osterweddingen dieses Programm durch. „Die Kinder lernen dabei praktische Dinge, die im Ernstfall wichtig sind. Dazu gehören das richtige Absetzen eines Notrufs, das Aufkleben eines Pflasters und das Anlegen eines Verbandes.“ Entscheidend sei es, dass die Kinder erkennen, wie wichtig es ist, sich zu melden, wenn ein Unfall passiert ist.
Diese Art des Unterrichts sei ihr „auf jeden Fall ein Herzensanliegen“, unterstreicht Betreuerin Vogt. Den Kurs führe die Kita Abenteuerland in jedem Jahr mit der älteren Gruppe durch. So hätten die Fünf- und Sechsjährigen eine gute Basis für den Einstieg in die Grundschule nach den Sommerferien.
„Alle Kinder waren schon vor dem Start des Kurses total neugierig und begeistert“, erinnert sich Vogt, „über fünf Wochen lange hat das gedauert. Es gab dabei unter anderen einen kindgerechten Vortrag über den Aufbau des Deutschen Roten Kreuzes, einen Besuch beim betreuten Wohnen hier in Osterweddingen und eine Stippvisite im Kräutergarten.“ Auch eine Vorstellung der DRK-Fahrzeuge habe mit zum Programm gehört. „Ein weiterer Punkt war das Training des richtigen Notrufs und das Anlegen von Verbänden sowie das Verarzten mit Pflastern. Genau das wurde heute zum Abschluss getestet.“
Die Durchführung des Tests übernahm die Vorsitzende des Ortsvereins Osterweddingen des Deutschen Roten Kreuzes, Margitta Falkenberg. „Wenn es um Erste Hilfe geht, können Erklärungen und Hilfestellungen dazu nicht früh genug stattfinden. Gerade auch die Kinder sehen schon Unfälle auf den Spielplätzen, in den Kindertagesstätten und zu Hause. Da ist es wichtig, dass sie wissen, wie sie in solchen Fällen reagieren müssen.“ Wenn Kinder in solchen Momenten alleine seien, sollten sie wissen, was zu tun ist, wie sie sich richtig verhalten. Wichtig sei es, nicht weg zu schauen, sondern zu handeln. Falkenberg: „Dabei ist das richtige Absetzen des Notrufs mit den fünf W’s – wo ist das Ereignis, wer ruft an, was ist geschehen, wie viele sind betroffen, warten auf Rückfragen – das A und O.“
Dieses Angebot des Roten Kreuzes finde sie unverzichtbar, betont Falkenberg. Sie habe jahrelang bei den DRK Kinderkreismeisterschaften in den Grundschulen geholfen. Es sei wunderbar, wie pfiffig die Kinder die Aufgaben immer wieder lösen würden.
„Wir sind eine Einrichtung, die nach dem kneippbezogenen Ansatz arbeitet. Für die Entwicklung der Kinder spielt es eine sehr wichtige Rolle, dass sie auch schon in diesem Alter, solche Dinge wie Erste Hilfe vermittelt bekommen“, betont die Leiterin der Kindertagesstätte Abenteuerland, Anja Ulrich. Auch schon in ihrer Kita-Zeit habe man auf solche Angebote großen Wert gelegt.
Frida (6) aus Osterweddingen findet die verschiedenen Teile des Kurses „ganz toll. Diese Art der Schulung ist ganz wichtig. Wir haben schon Kräuter gesammelt. Das hat Spaß gemacht.“
Auch Robin (5) aus Osterweddingen ist absolut begeistert angesichts der Technik und des Einsatzes der DRK-Mitarbeiter: „Die helfen den Menschen in Not. Wir alle durften Pflaster kleben. Schon nach kurzer Zeit hat das richtig geklappt. Meinen Eltern werde ich heute Abend auf jeden Fall meine Urkunde und meine Medaille zeigen.“
Volksstimme, 25.02.2022 (Udo Mechenich)