Schiefertafel und Taschenrechner
Dritte Klassen der Grundschule Osterweddingen lernten viel über damalige Schulzeiten
Auch in diesem Jahr wurde in Pflege- und Betreuungszentrum „Rusches Hof“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Osterweddingen, in Kooperation mit der Grundschule, das Schulprojekt unter dem Motto „Schule gestern und heute“ durchgeführt.
„Da unsere Veranstaltung in den letzten Jahren bei den Bewohnern und der Schule für Interesse sorgte, lag der Entschluss nah, dieses Projekt erneut durchzuführen“, erklärt die Leiterin des Begleitenden Dienstes, Gudrun Fruth.
In Kleinarbeit wurde das Projektmaterial von der DRK-Mitarbeiterin Anja Lang vorbereitet, organisiert und geplant.
„Das Projekt fand an zwei Tagen statt. So hatten alle Interessierten die Möglichkeit der Teilnahme“, sagt Fruth.
Als das Klassenzimmer, die DRK-Cafeteria, mit einem Zahlenstrahl bestehend aus Bildern mit Schülern aus damaliger und heutiger Zeit, Unterrichtsmaterialien aus dem Heimatverein und privaten Besitztümern hergerichtet war, konnte die Schulstunde mit den Kindern, den beiden Lehrerinnen Rita Kaczmarek und Marita Röhle, sowie den Senioren und der Initiatorin, Anja Lang, beginnen.
Zur Auflockerung wurde zunächst die damalige Sitzhaltung eingenommen. Anschließend verglichen die Schüler die Einschulungen. „Die heutigen Grundschüler amüsierten sich köstlich über die damals übliche Bekleidung und Ausstattung der Räumlichkeiten, die sie auf Bildmaterial ansehen konnten“, berichtete Fruth. Auch die Zahl der Schüler in einem Klassenraum, in dem verschiedene Klassenstufen unterrichtet wurden, habe sie erstaunt. Als gemeinsam Schul- und Brotasche, Schiefertafel, Griffel, Rechenschieber und vieles mehr begutachtet wurden, sei Jung und Alt zu einer Unterrichtseinheit verschmolzen, so Fruth.
Den Kindern wurden Bücher in Altdeutscher- und Sütterlinschrift zum Lesen angeboten. Jetzt hatten die Senioren ihren Spaß, denn diese Schriftarten werden in der heutigen Zeit nicht mehr vermittelt. „Die Schüler erzählten nun mit Stolz der älteren Generation, was ihr heutiges Schulmaterial ausmacht, und wie ihr Alltag in der Schule aussieht“, sagt DRK-Mitarbeiterin Fruth. Danach wurde noch über damalige und heutige Unterrichtsfächer, Streiche, Eselsbänke und Schulstrafen gesprochen.
„Das waren wohl die interessantesten Themen diese so schnell vergangenen Unterrichtsstunde. Nun war die Berührungsangst auf beiden Seiten völlig verschwunden“, freut sich Leiterin Fruth. Jung und Alt sangen zum Schluss gemeinsam bekannte und neue Lieder. Das Schulprojekt endete in einem beidseitigen, fröhlichen Miteinander.
„Unser Dank gilt allen Beteiligten zu dem Schulprojekt. Unser besonderer Dank geht an den Heimatverein Altenweddingen, der uns anschauliche Materialien zur Verfügung gestellt hat“, fasst Fruth das Projekt zusammen.
Volksstimme, 20.11.2019 (Udo Mechenich)