Senioren in Langenweddingen treffen sich zum Gespräch mit Politikern
„Das ist schon die halbe Miete für mich als Bürgermeister des Sülzetals, wenn es solche Möglichkeiten des direkten Austausches mit den Bürgern gibt“, sagte Jörg Methner zum Einstieg in das Gespräch beim Kaffeenachmittag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Bürgerhaus in Langenweddingen. Zusammen mit dem Leiter des Fachbereichs Ordnung, Sicherheit und Soziales, Steffen Globig, stellte er sich den Fragen der Besucherinnen.
Ob sie denn schon den Spatzen an der Wand der neuen Kindertagesstätte (Kita) gesehen hätten, wollte Methner gleich zu Beginn von den Besucherinnen wissen. „Ja klar“, wurde ihm da lautstark geantwortet, „das sieht wunderbar aus.“
Wie viele Kinder dort künftig betreut werden könnten, wollte Besucherin Karin Zeiss von Methner wissen. „Das sind nicht mehr nur 86, sondern weit über 100. Überall gibt es den Negativtrend bei den Kinderzahlen. Bei uns im Sülzetal nicht. Die Zahlen sind richtig gut. Ich freue mich richtig auf die Eröffnung“, verriet Methner.
Ob denn die Parkplatzfrage geklärt worden sei, fragte Besucherin Margot Kühne. „Das ist sehr schwer. Gleich vor der Kita können wir nur drei bis vier Parkplätze anbieten. In der Straße ,Am Rennberg' können wir eventuell noch welche auf der Straße einzeichnen“, kündigte der Verwaltungschef an.
Margit Reisener und Bärbel Malek lobten die Impfkampagne im Sülzetal, das sei „gut organisiert und sehr schön gewesen“. Methner kündigte dazu an, dass er alle ehrenamtlichen Helfer zum Dank für ihren Einsatz zum Essen einladen werde.
Bärbel Malek wollte von Methner dann noch wissen, wann der Neubau der Grundschule in Altenweddingen beginne. „Da sind wir dran“, versicherte ihr Methner, „wir bewegen mit all unseren Projekten aktuell über 16 Millionen Euro.“
Eines der Vorhaben sei unter anderem das altersgerechte Wohnen im Buschhof, womit noch in diesem Jahr begonnen werde, sagte Methner. So etwas sei auch in Langenweddingen sinnvoll, hieß es dazu. „Dazu brauchen wir aber eine Fläche, die wir derzeit in Langenweddingen nicht haben“, meinte Methner.
Alle Besucherinnen waren sich einig, dass die Sanierung der Tränke in Langenweddingen rundherum gelungen sei. „Das war total schlammig dort. Das ist sehr schön geworden“, urteilte Margot Kühne. Einen Sponsor für ein Entenhaus habe er auch schon gefunden, berichtete Methner den Damen im Bürgerhaus. In der Mitte des Teiches sei schon eine Kette am Boden verankert, an der dieses dran hängen werde. Auch die Bänke würden noch folgen und dann sei die Sanierung des Teiches abgeschlossen.
Ob denn auch Bänke an der „Bauernwand“ aufgestellt werden könnten, fragte Margot Kühne nach. Gerade für die älteren Bewohner sei dies enorm wichtig, denn diese Straße sei sehr lang. Methner notierte sich diesen Hinweis und versprach, es in der Verwaltung zum Thema zu machen.
Mit einer kuriosen Anmerkung sorgte Fachbereichsleiter Globig für Erstaunen und Freude unter den Besucherinnen. „Jetzt haben wir auch wieder einen Storch in Langenweddingen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat der auch schon drei oder vier Junge in seinem Nest.“ Ganz so neu war diese Info für Besucherin Waltraud Warnecke nicht: „Der hat schon an mein Fenster geklopft.“
Wie es um die Ausbesserung von Straßen stehe, hinterfragte Besucherin Reisener. Da gebe es so viele Beispiele, wo was gemacht werden müsse. „Das ist eine oft gestellte Frage“, gab Methner zu, „hier mussten wir Prioritäten setzen und haben uns zunächst für solche Aufgaben wie beispielsweise den Neubau der Kita hier in Langenweddingen entschieden. Nun sind bei den Straßen die Ortschaftsräte gefragt. Sie sollen an den Gemeinderat eine Liste mit den vor Ort wichtigsten Straßen geben. Sicher ist jedoch schon jetzt, dass dann die Mittel, die uns Magdeburg zur Verfügung stellt, dafür nicht ausreichen werden.“ Hier sei jedoch das Land in der Pflicht, seinen Aufgaben nachzukommen. „Wir haben so viele Projekte – Kitas, Schulen, Teichsanierungen, Feuerwehren –, hier muss Magdeburg liefern.“
„Solche Gespräche mit dem Bürgermeister der Gemeinde und der Verwaltung sind immens wichtig. Wir brauchen einen intensiven Austausch zwischen dem Rathaus und den Bürgern“, betonte die Leiterin der Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Langenweddingen, Jutta Spurek, nach dem Gespräch. Die Menschen müssten bei den Entscheidungen in der Verwaltung mitgenommen werden. „Bei solchen Gesprächen haben die Besucher die Möglichkeit, ihre Ideen an die Verwaltung weiterzugeben. Hier vor Ort wissen die Menschen doch viel besser, wo der Schuh im Ort drückt“, so Spurek, „die Fragen wurden heute entweder sofort von Bürgermeister Methner oder dem Fachbereichsleiter Globig beantwortet oder aber sie nehmen sie mit und machen es zum Thema bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats.“
„Das war eine gelungene Informationsveranstaltung. Die Besucherinnen haben sich gefreut, dass wir da waren und ihnen Informationen aus erster Hand geliefert haben“, urteilte der Bürgermeister Jörg Methner im Anschluss an das Treffen.
Hier habe der Austausch stattgefunden, den die Menschen im Sülzetal von ihm erwarten würden, versicherte Sozialdemokrat Methner. „Sie wollen immer auf dem Laufenden gehalten werden. Bei solchen Terminen haben wir die Chance, offen und zeitnah, ehrlich und ohne Zeitdruck über die Entwicklungen im Sülzetal zu sprechen. Das kam wieder einmal super an.“
Volksstimme, 07.07.2021 (Udo Mechenich)