Tenne ohne Kinder und Trubel
Die „Tenne“ in Wanzleben ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche ihre Freizeit zusammen verbringen können.
Seit längerer Zeit ist sie nun schon geschlossen und muss es auch bleiben. Wie sieht die Situation dort aus und wie gehen die Kinder damit um? Wo normalerweise reges Treiben herrscht, Kinder durch die Gänge flitzen oder draußen toben, hört man nun nichts dergleichen. Seit Mitte Dezember ist das Kinder- und Jugendzentrum „Tenne“ in Wanzleben geschlossen. Schuld ist natürlich die Corona-Pandemie.
Aber wer kommt eigentlich alles in die Einrichtung des DRK Kreisverbands Wanzleben? Von der ersten Klasse bis 19 Jahre etwa sei alles dabei, sagte Sabine Stitz, Mitarbeiterin in der Tenne. Für sie ist es schade, dass die Einrichtung geschlossen ist und vorerst auch bleiben muss. Im vergangenen Jahr konnten wenigstens noch einige Veranstaltungen stattfinden, bevor das Jugendzentrum wieder die Türen schließen musste. So konnten die Kinder und Jugendlichen auf drei geplante Ferienfreizeiten fahren, darunter auch eine im Oktober. Eine Woche lang verbrachte die Gruppe am Arendsee. Als es noch möglich war, konnten die Kinder und Jugendlichen auch den Außenbereich nutzen, sagte Stitz. Dort wurden Zelte mit Bänken und Tischen aufgestellt und für die kälteren Tage wurden auch Decken ausgelegt. „Sie konnten Spiele spielen, basteln und Fußball spielen“, sagte sie weiter.
Andere Projekte mussten hingegen abgesagt werden. Unter anderem das Elan-Projekt, bei dem Familien zusammen ein Wochenende unter einem bestimmten Thema verbringen können. Dies sollte eigentlich im November stattfinden, doch musste das aufgrund der verschärften Maßnahmen abgesagt werden, sagte die Mitarbeiterin der Tenne.
Der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig die Tenne besuchen, ist allerdings trotz der Schließung nicht abgebrochen. „Wir halten über Whatsapp und Telefon Kontakt“, sagte sie weiter. Für die Kinder haben sie und Einrichtungsleiter Jörg Schulz immer ein offenes Ohr. Das würden sie auch nutzen. Die Gespräche, die in letzter Zeit geführt worden sind, waren vor allem durch das Thema Corona geprägt gewesen. Gerade die Kleinsten, die im Grundschulalter sind, machen sich besonders große Sorgen, sagte Stitz. Sie sind mit der Gesamtsituation sehr unzufrieden und machen sich natürlich auch Sorgen um die eigenen Großeltern. Dass die Tenne geschlossen werden mussten, finden viele Kinder und Jugendlichen traurig. „Sie meckern zwar, aber das Verständnis ist bei allen da“, sagte Stitz. Allerdings kann es für die Kinder belastend sein, dass sie nicht in die Schule gehen dürfen und dann auch nachmittags niemanden treffen können, so wie es sonst in der Tenne der Fall gewesen ist. „Es sind allgemein viele Freizeitmöglichkeiten für sie weggebrochen“, sagte die Tenne-Mitarbeiterin. Doch viele rufen auch bei ihr an, um zu fragen, ob das Jugendzentrum vielleicht doch wieder geöffnet hat. Einige schleichen auch mal an der Einrichtung vorbei, um zu gucken, ob wieder geöffnet ist, sagte sie weiter.
Für Sabine Stitz ist die Situation und die Ungewissheit die größte Sorge. Die Tenne finanziert sich überwiegend durch Fördermittel. Und die seien zunächst gesichert, sagte Stitz. Aber was machen sie und Jörg Schulz eigentlich, wenn die Tenne keine Besucher mehr hat? Sie stecken in etlichen Planungen. Auch wenn keine Kinder da sind, werden fleißig Projekte und Freizeiten für dieses Jahr geplant. Die kommenden Ferien im Februar haben sie dabei allerdings schon abgehakt, denn da wird und darf auch nichts stattfinden. Doch für die Sommerferien wird auf jeden Fall schon was geplant, informierte Stitz. Ein Reiseziel sei der Löderburger See im Salzlandkreis, an dem die Kinder und Jugendlichen eine Woche verbringen können. Ob diese dann trotz der intensiven und aufwendigen Planung stattfinden können, bleibt allerdings abzuwarten.
Dennoch bleibt Sabine Stitz positiv gestimmt und hofft, dass diese Situation nicht noch monatelang anhält. „Sobald wir wieder die Möglichkeit haben, draußen etwas zu machen, dann werden wir das sofort nutzen“, sagte sie überzeugt. Bis dahin heißt es weiterhin durchhalten.
Volksstimme, 25.01.2021 (Jasmin Teut)