Über 100 Mal Blut gespendet
Andreas Kobel gehört zu den treuen Spendern, die sich kaum einen Blutspendetermin entgehen lassen
Schon eine Viertelstunde vor Beginn der Blutspende saßen am Montagnachmittag fünf Freiwillige auf den Bänken vor dem Rot-Kreuz-Zentrum in Osterweddingen. Sie alle warteten darauf, dass es los geht. „Solche Termine bei uns im Rot-Kreuz-Zentrum sind immer wichtig – aber heute ganz besonders, weil wir in dieser kritischen Zeit der weltweiten Pandemie auf keine Spende verzichten können“, versicherte Margitta Falkenberg, Mitarbeiterin beim DRK-Osterweddingen.
Margitta Falkenberg betreute im Ruheraum bei dem Termin im DRK-Zentrum die Freiwilligen vor und nach ihrer Spende. „In Osterweddingen gibt es schon mehr Spender als früher. Gott sei Dank. Gerade auch bei den Erstspendern geht es immer wieder weiter nach oben“, freute sie sich.
Zu den Treuen Spendern gehört auch Andreas Kobel. Er ist schon weit über 100 Mal mit dabei gewesen. „Für mich ist es klar, dass ich regelmäßig hier mitmache. Es kann ja immer mal passieren, dass man selbst auf eine Blutkonserve angewiesen ist und da verlässt man sich darauf, dass die dann auch vorhanden ist. Hier, heute etwas Gutes zu tun, kann nicht schlecht sein. Im Übrigen gibt es auch immer die ärztliche Untersuchung. So ein Gesundheitscheck kann ja nie verkehrt sein“, betonte Kobel.
Die Blutspendebeauftragte Sabine Tacke vom DRK-Kreisverband Wanzleben nahm bei dem Termin in Osterweddingen die Daten der Spender am Eingang auf. „Nur wenn wir für unsere Termine beim DRK genügend Spender überzeugen können, ist auch die Versorgung mit Blut in den Krankenhäusern gesichert. Gerade in der Zeit, wo wieder wärmer wird, ist ein ausreichender Vorrat an Blutkonserven unverzichtbar. Bei der Hitze können immer schnell Unfälle passieren, weil die Fahrer unkonzentriert sind.“
Im Kreisverband Wanzleben des DRK gebe es glücklicherweise sehr viele Dauerspender, die regelmäßig zu den Terminen kommen, berichtete Tacke. Auf diese treuen Spender könne sich das DRK immer wieder verlassen. Manche kämen schon jahrelang zu den Blutspendeterminen in Osterweddingen.
Beim DRK seien immer auch die Mitglieder der jeweiligen Ortsvereine bei der Blutspende mit dabei, erklärte Tacke. Sie würden ehrenamtlich mithelfen und seien bei den Bürgern vor Ort bekannt. Tacke: „Dieser persönliche Bezug schafft Vertrauen in puncto Hygiene und Versorgung.“
Es mache sie schon ein wenig stolz, dass diese Menschen immer wieder freiwillig zum DRK kämen und sich auf die Erfahrung sowie Kompetenz verlassen würden. „Sicherlich ist gerade auch der persönliche, lokale Bezug dabei ein entscheidender Faktor“, meinte Tacke. Sie selbst sei natürlich auch Spenderin, nicht zuletzt auch einfach deswegen, weil es gut für ihren eigenen Körper sein.
Anett Sinast, DRK Gebietsreferentin aus Dessau, organisierte den gesamten Ablauf der Spende im DRK-Zentrum. „Wir bieten pro Jahr allein in Osterweddingen vier Termine an, alle Vierteljahr. Bei unseren Terminen muss immer alles den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Gerade jetzt ist dabei die Hygiene ein absolut wichtiger Aspekt. Mein persönlicher Anspruch ist es, durch die besonderen hygienischen Standards beim DRK unseren Spendern die nötige Ruhe zu vermitteln.“
Gleich am Eingang gab es beim Blutspendetermin in Osterweddingen eine hygienische Station, an der sich die Besucher die Hände desinfizieren mussten. Hier bekamen sie einen Mundschutz und einen eigenen Kugelschreiber. Es wurde auch gleich überprüft, wo sie sich in der letzten Zeit aufgehalten haben.
„Hier werfen wir gleich ein Auge darauf, ob sie Symptome einer Erkrankung haben“, betonte Sinast. Ihr Kollege, Christoph Baumgart, messe aus diesem Grund schon am Eingang die Körpertemperatur, was bislang erst im Labor geschehen sei. Nur wenn Baumgart das Okay gebe, dürften die Spender reinkommen.
Aus Sülldorf war Nicole Rudolph gekommen. Sie stand als zweite an der Anmeldung. „Wie sieht es aus, wenn ich mal eine Blutübertragung brauche? Diese Frage stellen sich viel zu wenig Menschen. Da kann man nur froh sein, wenn die Vorräte stimmen. Ich jedenfalls will meinen Beitrag leisten.“
Ihren Spenderausweis schon in der Hand kam auch Britta Zabel zur Anmeldung ins DRK-Zentrum. „Für mich ist es ganz wichtig, wenn es hier bei uns in Osterweddingen heißt ‚Blutspendetermin‘, mit dabei zu sein. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. So zeige ich meine Mitmenschlichkeit. Das ist ein gutes Gefühl nach den Spenden“, betonte die Osterweddingerin.
Sascha Meinecke, ebenfalls aus Osterweddingen, war bei den letzten zwei Terminen krank. Aus diesem Grund konnte er kein Blut spenden. „Ich habe die Blutgruppe Null und die ist immer sehr gefragt. Aus diesem Grund bin ich heute wieder mit dabei. Das mache ich sehr gerne, denn das DRK bietet das hier in der Ortsmitte von Osterweddingen an, und das ist quasi vor der Haustür. Praktischer kann das doch gar nicht sein“, meinte er.
Der nächste Termin für eine Blutspende im DRK-Zentrum ist am Mittwoch, 26. August.
Volksstimme, 20.05.2020 (Udo Mechenich)