Wolfram Lippert lässt es virtuell kesseln
DRK-Ortsverein Wormsdorf kündigt „Kessel Buntes“-Überraschung für Sonnabend an
Kesseln muss es! Und frei nach dieser Devise verfährt der DRK-Ortsverein Wormsdorf auch im Coronakrisenmodus mit seiner vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Talenterevue. „Der Kessel Buntes soll zum dritten Mal dampfen“, lässt Organisator Guido Fellgiebel dazu wissen, will sich aber noch nicht allzu tief in die Karten schauen lassen und kündigte am Mittwoch kryptisch an: „Der Showabend sollte ja eigentlich diesen Sonnabend, am 28. November, steigen, was aus bekannten Gründen aber nicht möglich ist. Wir wollen zum Veranstaltungstermin trotzdem ein wenig Unterhaltung in bewährter Kessel-Manier bieten und sind bemüht, kurzfristig noch eine Überraschung zusammenzubasteln.“
Diese soll dann am morgigen Sonnabend Punkt 18 Uhr auf der Homepage des DRK-Ortsvereins präsentiert werden. Guido Fellgiebel: „Bislang kam unser gebuchter Moderator, Wolfram Lippert, ja immer zu spät. Er wird doch wohl nicht ausgerechnet an diesem Abend pünktlich an der Begegnungsstätte erscheinen, weil er von Corona noch nichts mitbekommen hat?“
Dem treuen Kessel-Publikum schwant gewiss schon, worauf Guido Fellgiebel damit anspielt: vermutlich auf ein filmisches Bonmot in der Art, wie es jeweils als Overtüre für die ersten beiden Sowausgaben diente. Zweimal bereits war da der Eilsleber Andreas Gödecke – er ist auch Mitglied des Wormsdorfer Pfarrhoftheaters – in der Rolle des Wolfram Lippert, der Vernehmen nach der kleine Bruder von Ossi-Showmaster Wolfgang Lippert, geschlüpft. Tja, und dem Wolfram, dem geht irgendwie immer alles schief.
Auftritt Nummer eins im Wormsdorfer Anbau hätte er beinahe verdaddelt, wäre nicht Ortsvereinsvorsitzende Ingrid Siedentopf mit dem Wählscheibentelefon gewesen, um den tolpatschigen Entertainer hurtig aufs Moped zu jagen. Im Vorjahr dann nahm Wolframs Verspätung im „Ingridstadtpalast“, wie der Anbau beim „Kessel Buntes“ ehrfurchtsvoll genannt wird, hochdramatische Züge an. Da zeigte Lippert sich zwar ehrlichst bemüht, den Wormsdorfern einen pünktlichen Programmstart zu geben, jedoch war der Ärmste mit argen Zahnschmerzen geplagt. Erst eine angst- und schmerzerfüllte Wurzelbehandlung sowie eine Bestechungsfahrt im Rot-Kreuz-Krankentransportwagen später landete der Ehrengast im blutüberströmten Zwirn an den Allerwiesen an.
Beim Publikum kamen diese äußerst kreativen Prologe bestens an. Man darf also gespannt sein, was sich die Kesselmacher für die dritte, die virtuelle Auflage haben einfallen lassen. Neben dem Wiedersehen mit Wolfram Lippert soll noch etwas Archivmaterial der „Live im Anbau“-Veranstaltungen mit einfließen, so Guido Fellgiebel. Und da die Begegnungsstätte auch während der Adventszeit für derlei Unterhaltungszwecke geschlossen bleiben muss, möchte der Ortsverein daraus eine ganze kleine Internetüberraschungsreihe formen, in der an jedem Adventssonntag ein neuer Teil enthüllt wird. „Also einfach mal reinschauen!“, empfiehlt Fellgiebel.
Volksstimme, 27.11.20 (Ronny Schoof)